Wir leben jeden Tag in dem Risiko zu erkranken oder zu sterben, und das sogar von Geburt an!
Davor kann niemand auf der ganzen Welt weglaufen! Es gibt weitaus schlimmere Erkrankungen und Folgen von Unfällen als Corona. Darum leben wir trotzdem weiter. Und nun verstecken sich so viele Menschen ängstlich vor ihrer Vergänglichkeit und versuchen sich bis zur Perversion zu schützen. Das begann bereits mit der Überbehütung von Kindern, die schon sehr lange vor der Corona-Zeit im Gange war und nun immer extremer wird. Ich habe sogar erfahren, dass Eltern in den Kinderzimmern Kameras installieren. Das finde ich extrem gruselig, denn auch ein Kind hat das Recht auf seine Intimsphäre! Wenn ich mir vorstelle, dass meine Eltern früher alles mitbekommen hätten, was ich gespielt habe oder wir Kinder miteinander gemacht haben, dann wäre ich wahrscheinlich heute ein ganz armseliges Wesen! Wir haben früher im Spiel so viel verarbeitet. Aber auch unsere lauten Selbstgespräche im Kinderzimmer gingen keinen Erwachsenen etwas an. Diese Freiheit muss auch heute noch unbedingt gegeben sein. Durch Verhätschelung, übertriebene Einengung, völlige Kontrolle, Misstrauen, Angst und übertriebene Wattepackungen ist noch niemand auf der Welt widerstandsfähiger, selbstbewusster, mutiger, stärker, unabhängiger, verantwortungsbewusster und gesünder geworden.
Wir müssen uns mit unserer Verletzlichkeit und Vergänglichkeit liebevoll auseinandersetzen,
denn die menschliche Natur ist nun mal genau so sterblich wie alles andere der Natur auch! Aber sie ist auch sehr widerstandsfähig und selbst regulierend, wenn man ihr die natürlichen Wachstumsbedingungen lässt, in denen sie sich wohlfühlt und frei entfalten kann. Diese Wahrheit können wir auch in unserer völlig verwöhnten Gesellschaft, in der alles und jenes steril, bequem, funktionell, plan- und kontrollierbar und vor allem sicher sein soll, nicht ausblenden! Wenn du stets und ständig befürchtest, dass dir oder anderen etwas passieren könnte, dann hast du Angst vor dem Leben. Das ist die Ursache deiner Befürchtungen und nicht Corona. Letzteres löst das nur in dir aus, und deshalb kommen möglicherweise alle deine Ängste, die du vielleicht auch schon vorher hattest, bewusst an‘ s Licht. Das ist deine Chance, sie zu beleuchten und sie zu heilen, anstatt sie weiterhin zu füttern und zu schüren bis du mehr tot als lebendig dein Dasein ausharrst und dich immer mehr in eine Scheinsicherheit begibst, die dir die Lebensfreude entzieht, was dich tatsächlich für Krankheiten angreifbar macht, denn dadurch wirst du geschwächt und nicht gestärkt.
Das Leben verlängert sich nicht, indem du es der Totalkontrolle unterwirfst,
dir selbst die Flügel stutzt oder sie dir beschneiden lässt und zum lebendigen Toten wirst. Auch dein Leben braucht Bewegung, Kontakt, Berührung und Luft zum Atmen. Das alles braucht es, um dauerhaft gesund zu bleiben, ein gesundes und stabiles Abwehrsystem (Immunsystem) aufzubauen oder zu heilen! Wenn du einer Pflanze immer ein Stöckchen gibst, damit sie gestützt ist, dann lernt sie nicht, sich selbst zu halten. Das darfst du gerne mal ausprobieren. Da gibt es schöne anschauliche Experimente, die du auch mit Kindern durchführen kannst.
In diesem Sinne wünsche ich dir Mut zur Freiheit und Mut zur Unzulänglichkeit. Denn beides ist förderlich für dein körperlich, seelisches und geistiges Wachstum.
Lass einfach los, breite deine Flügel aus und LEBE JETZT!
Herzlichst und farbenfroh
Sabina Boddem aus dem FarbenReich